Handelsübliche Treppenlifte (Sitzlifte) schaffen Steigungen von bis zu 70°. Plattformlifte sind für Steigungswinkel bis etwa 60° geeignet. Auch sehr schmale Treppen oder gar besonders enge Kurven sind für einen Treppenlift prinzipiell kein Problem. Doch Vorsicht: Damit der Lift sicher eingebaut werden kann und es zu keinen Problemen kommt, muss sowohl die richtige Antriebsvariante gewählt als auch ein Blick auf baurechtliche Anforderungen geworfen werden.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Treppenbreite
Ab 70 cm Treppenbreite gilt der Treppenlift-Einbau als machbar. Plattform-Treppenlifte brauchen etwas mehr Platz: 90 cm sollten es schon sein. Neben dieser rein technischen Voraussetzung hinsichtlich der Treppenbreite gilt es jedoch, baurechtliche Anforderungen zu beachten. Diese sind vor allem in Mehrfamilienhäusern relativ streng:
- In Mietshäusern, die den Landesbauordnungen unterliegen, sind 100 cm Mindestlaufbreite eine eindeutige Voraussetzung. So viel Platz muss trotz Treppenlift verfügbar bleiben, um die Treppe zu begehen. Relevant ist die Treppenbreite, die zur Verfügung steht, während sich der Treppenlift in der Parkposition befindet.
- An zusätzlichen Treppen gelten 50 cm Mindestlaufbreite als ausreichend.
- Im Einfamilienhaus sind 80 cm Mindestlaufbreite notwendig. Wird diese unterschritten, kann es im Notfall zu versicherungstechnischen Problemen kommen, auch wenn der Einbau prinzipiell erlaubt ist.
Enge Kurven und hohe Steigung
Nun kann es vorkommen, dass sämtliche Einbau-Voraussetzungen eingehalten werden, die Treppe aber dennoch als sehr schmal wahrgenommen wird - beispielsweise aufgrund sehr enger Kurven. Dies ist beispielsweise bei Wendeltreppen und Spindeltreppen der Fall.
Damit der Einbau realisiert werden kann, benötigt man ein biegsames Schienensystem. Hier eignet sich insbesondere ein Lift-Schienen-System mit Traktionsantrieb. Dadurch, dass - anders als beim klassischen Zahnstangenantrieb - kein Zahnrad in entsprechenden Ausbuchtungen einrasten muss, können engere Kurven ermöglicht werden. Auch bei hohen Steigungswinkeln ist der Traktionsantrieb die sicherere Antriebsvariante.
Zudem bieten 2-Rohr-Systeme die Möglichkeit, die Schienen deutlich näher an der Wand zu installieren als bei einem 1-Rohr-System. Zeitgleich ist der Durchmesser der Rohre geringer. All das wirkt sich naturgemäß positiv auf den verfügbaren Platz aus. Insbesondere die Restlaufbreite profitiert.
Erhöhte Kosten möglich
Durch die hohen Anforderungen können die Preise für Treppenlifte an einer schmalen und / oder sehr steilen Treppe höher ausfallen. Dies liegt vor allem daran, dass die Schienensysteme maßgefertigt werden müssen. Auch der Einbau kann aufwendiger, damit zeitintensiver und letztlich teurer sein.
Einbau nicht machbar? Alternativen prüfen!
Ist der Einbau trotz Machbarkeitsprüfung durch einen Fachbetrieb nicht möglich, sollten Sie potenzielle Alternativen prüfen. Stellen Sie sich folgende Fragen und lassen Sie sich im Zweifel hierzu beraten:
- Lohnt sich der Ausbau der Treppe, um Platz für einen Senkrechtlift zu schaffen?
- Ist ein Homelift eine verhältnismäßig kostengünstige Alternative zum Treppenlift?
- Wie viel Höhe muss überwunden werden - reicht evtl. schon ein Hublift?
- Wäre ein Außenaufzug an der Fassade möglich, um Barrierefreiheit zu gewährleisten?
Sie haben eine Frage zu unsere Angebot? Einige Antworten erhalten Sie bereits in den FAQs. Ansonsten sind wir auch schriftlich für Sie erreichbar.
Angebote für enge / steile Treppen
Sie interessieren sich für einen Treppenlift-Einbau an einer sehr steilen oder sehr schmalen Treppe? Nutzen Sie unser Anfrageformular und fordern Sie ein Angebot für neue und / oder gebrauchte Treppenliftelokaler Fachhändler inklusive Einbau / Montage und vorheriger Machbarkeitsprüfung an. Sie erhalten in der Regel mehrere Angebote und können so die Preise und den Service der einzelnen Fachhändler in Ihrer Region miteinander vergleichen.